Muster- und Strukurenratebild, November 2009
(Zur Auflösung und Erklärung bitte weiterlesen)
Wasserwellen könnte ich stundenlang zusehen ‒ sie sind dynamisch und ständig in Bewegung, bilden dabei jedoch immer wiederkehrende, komplexe Muster durch die Überlagerung vieler Einzelwellen in Wechselwirkung mit der Umgebung. Dieses Bild zeigt eine interessante stehende Wellenformation, die sich in der Abflussrinne eines Bächleins an einem Sandstrand gebildet hat:
Hier kommt es offenbar zu einer Rückkopplung: Die Strömung hat Rippeln – regelmäßige Vertiefungen – im Sandbett der Rinne erzeugt, die nun wiederum die Wellen verstärken. Dieser Effekt tritt nicht überall auf; er dürfte dort am stärksten sein, wo die Wellenlänge der Wasserwellen gerade dem Abstand der Rippelmarken entspricht. Da die Wellenlänge von der Wassertiefe abhängt und die Größe der Rippelmarken von der Strömungsgeschwindigkeit und den Eigenschaften des Sandes, müssen viele Faktoren zueinander passen, um eine große Verstärkung der Wellenform zu erzeugen. Auch in dieser Rinne tritt diese Wechselwirkung nur an manchen Stellen auf, an anderen fließt das Wasser dagegen eher "flach".
Aufgenommen wurde das Bild an einem Sandstrand an der schottischen Küste in der Nähe von St. Abbs. Dieses Fischerdörfchen, etwa 50 km östlich von Edinburgh gelegen, ist ein beliebtes Ausflugsziel:
Zugegeben, dieses Bild trägt zur Erhellung des Wellenmusters nichts bei. Aber wozu lebt man in einem so schönen Land wie Schottland, wenn man nicht auch mal mit der hübschen Landschaft protzen kann? Deshalb folgen zum Abschluss noch ein paar Landschaftsaufnahmen vom selben Ausflug zum Küstenstreifen um St. Abbs – auf denen man natürlich auch viele Strukturen erkennt!