Muster- und Strukturenratebild, Januar 2012
(Zur Erklärung bitte weiterlesen)
Wie einige der anderen Naturmuster der letzten Monate habe ich dieses Bild bei meiner Reise nach Island im August 2011 aufgenommen, aber es ist ein Phänomen, das wahrscheinlich jeder schon einmal gesehen hat, wenn auch vielleicht nicht aus dieser Perspektive. Hier ist es von der anderen Seite zu sehen:
Dies ist der Seljalandsfoss, ein Wasserfall in Südisland, der mit einer Fallhöhe von etwa 65 m über eine Basaltklippe stürzt. Die Turbulenzen des Baches erzeugen beim Fall die sich stets wandelnden, doch in ihrem Charakter auch immer wiederkehrenden Schlieren. Aus der Erosionskehle hinter dem Wasserfall erscheinen sie besonders eindrucksvoll:
Und hier noch ein Bild, das beweist, dass ich wirklich dort war:
Der Wasserfall wird übrigens aus dem Eyjafjallajökull gespeist – ja, richtig, aus dem Gletscher, unter dem im April 2010 ein Vulkan ausbrach, der dazu führte, dass in großen Teilen Europas keine billigen Schnittblumen und vorgeschnittene Apfelstücke mehr in den Supermärkten zu kaufen waren, die normalerweise jede Nacht frisch aus Afrika eingeflogen werden.
Während europäische Konsumenten in die Barbarei zurückfielen und ihre Äpfel selbst schälen mussten, machte der Vulkan auch seinen Nachbarn Arbeit: "Letztes Jahr großer Ausbruch. War alles schwarz. Wir mussten viel putzen", wie mir ein Bewohner des Ortes Skógar am Südrand des Gletschers gelassen grinsend erklärte, offenbar mit einem gewissen Stolz, dass ganz Europa auf seinen Heimatort blickte und die Nachrichtensprecher weltweit sich darum herumdrückten, den Namen des Gletschers aussprechen zu müssen.
Stolz auf ihren Vulkan waren auch die Flugbegleiter des Fluges von Keflavik nach Halifax, die mehrfach die Gelegenheit nutzten, die Passagiere an den Namen der Iceland-Air-Maschine zu erinnern: